Mittwoch, 14. November 2012

Souls

Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich es zum Thema machen soll, aber vielleicht kennt ihr das ja auch? Es gibt Dinge, die man loswerden muss, bevor man weiter machen kann. Manchmal. Längst nicht alles davon gehört ins Internet... Ich versuche es dennoch...

Unsere Gesellschaft, die Medien, alles spricht das ganze Leben davon, einen Seelenverwandten zu finden, mit dem man den Rest seines Lebens verbringt. Und selbst Menschen, die diese These für Blödsinn halten - vor einigen Jahren gehörte ich noch an die Front dieser Fraktion - werden eines besseren belehrt, wenn sie ihn dann finden.

Ich habe meinen Seelenverwandten gefunden. Ganz unverhofft und ohne danach zu suchen, trat er vor einigen Jahren in mein Leben.
Ich glaube nicht, dass man sein Soulmate auf die herkömmliche Art lieben muss. Ich denke viel mehr, dass dieser Jemand auch ein Freund sein kann oder eine Freundin. Jemand, den man liebt, ohne mit ihm zu schlafen oder einen Wohnraum mit ihm zu teilen. Bei mir traf das nicht zu, denn ich habe beides getan.

Heiraten oder Kinder kamen für mich nie in Frage. Meine Freiheit war mir immer wichtiger. Die Idee, gehen zu können, wann immer und wohin ich auch will, hatte für mich generell oberste Priorität.
Doch mein Soulmate gab mir diese Freiheit, obwohl er mich gleichzeitig band. Und das ist es wohl, was ihn ausmacht, den Seelenverwandten: Bedingungslose Hingabe, auch wenn das bedeutet loszulassen.
Heirat und Kinder waren plötzlich Möglichkeiten. Aus Möglichkeiten wurden Pläne, auch wenn man nie Nägel mit Köpfen gemacht hat. Die Idee am Ende alt und runzlig den Menschen an seiner Seite zu haben, der einen vollkommen ergänzt, war eine Vorstellung, die eine wohlige Glückseligkeit in meiner Brust säte.
Und das ist sie immer noch.

Und dennoch ist das Band zwischen mir und meinem Seelenverwandten fast gerissen.

Als freiheitsliebender Mensch dachte ich, dass es einfacher sein würde, zurück ins eigene Leben zu finden. Zurück in mein Leben ohne Soulmate. Doch wie könnte ich, fehlt nun eben für immer ein Stück?
Das ist der Moment, in dem ich noch vor einigen Jahren gesagt hätte: "Könnte ich nur vergessen"
Heute bin ich froh es nicht zu können. Man schätzt erst wert, was man verloren, ist ein Spruch, der passen könnte. Doch das würde von mangelnder Wertschätzung unser Nächsten zeugen..

What the Hell will ich damit eigentlich sagen?

Es bedeutet, dass ich mir nicht hätte träumen lassen, dass es jemanden in meinem Leben geben könnte, bei dem die Freude, ihn in meinem Leben zu haben, die Trauer seines Verlusts übertrifft.
Im Moment, tut es noch unheimlich weh in seiner Nähe zu sein. Und dann ist es doch viel schmerzhafter ihn wieder gehen zu lassen, wenn das Bier leer, Die Kippe geraucht oder der Karton gepackt ist.
Und noch während ich mein Leben ohne Soulmate neu plane, denke ich ans gemeinsames alt und runzlig sein.

Das Band zwischen meinem Seelenverwandten und mir ist fast gerissen.

Aber eben nur fast...


To be continued... maybe..

2 Kommentare:

  1. Eines Tages wird es wieder Bergauf gehen, ich kenn das zu einem gewissen Grad

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  2. Ja so ist das Leben, eben noch hat man glücklich mit Eimerchen und Förmchen ganz alleine im Sandkasten gespielt als einem Plötzlich jemand mit in den Sandkasten gesetzt wird mit dem man den ganzen Sand dann teilen muss. Aus anfänglichem Widerwillen zeigt sich plötzlich das es Spaß macht, wenn man seine Sandkuchen nicht alleine essen muss. Aber ehe man es sich versieht, sitzt man wieder ganz alleine in dem plötzlich viel zu großen Sandkasten und weiß nichts mehr mit seinem Eimerchen und Förmchen anzufangen. Weil etwas weg ist, von dem man vorher nie geglaubt hätte das man es brauchen würde.

    Die gute Nachricht: Es gibt noch viele andere Spielgefährten. Die wollen vielleicht irgendwie anders Spielen als die anderen, aber wer sagt denn, dass das nicht auch toll sein kann.

    Vielleicht gefallen einem die Spiele der anderen nicht, aber dann hat man wenigstens etwas neues Probiert.

    Vielleicht sitzt man aber irgendwann auch wieder in einem Sandkasten und jemand setzt dir deinen alten Spielgefährten unverhoffter Weise wieder dazu und ihr spielt wieder so, als wärt ihr schon immer zusammen in diesem Sandkasten.

    Never stop dreaming.

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