Sonntag, 24. März 2024

Darf's ein bisschen Zensur sein?

Wer regelmäßig reinschaut, hat mein Naturell schnell durchschaut. Ich predige von Toleranz und Ehrlichkeit, Menschlichkeit und Empathie, lamentiere über Gerechtigkeit und gehe auf die Straße gegen Faschismus. Ein Gutmensch, Möchtegern-Rebell, eine Linke Zecke, eben Eine von Vielen.
Ich lasse mich leicht mitreißen, wenn ich für etwas brenne und weil mir meine Impulsivität bewusst ist, hab ich mit den Jahren gelernt, dass ich ihr bei meiner Meinungsfindung nicht trauen kann. Dass Wahrheiten manchmal unterschiedliche Blickwinkel haben, deshalb aber nicht weniger wahr sind.
Ein schnell gefälltes Urteil ist meiner Erfahrung nach selten richtig. Und ich bin mir sicher: man muss nicht meine Werte teilen, um selbst schon einmal erlebt zu haben, wie einem die eigene Meinung mit besseren Argumenten und Fakten untermauert, geradewegs um die hochroten Ohren fliegt.
Und dann steht man da, schämt sich vor seinem eigenen Spiegelbild und muss erkennen, dass man falsch lag.
 
Erinnern wir uns alle ganz kurz zurück an unser Lieblingsjahr, 2020, und an unsere in Stein gemeißelten Ansichten zu Schnutenpullis* und Impfstoffen. Ich kann nur vermuten, wie es euch heute damit geht. Ich für meinen Teil weiß jetzt, dass ich bei Einigem falsch lag. Dass ich bestimmte Entscheidungen heute anders getroffen hätte. Und dass ich mich habe beeinflussen lassen.
Aber heute geht es nicht um Abstandsregelungen und Weltgesundheitsorganisationen.

Heute möchte ich über ein Thema sprechen, dass auf den ersten Blick wenig Interpretationsfreiheit zulässt, auf den Zweiten aber doch diskutabel ist. Eure Meinung interessiert mich brennend.

Denn heute sprechen wir über Zensur.