Freitag, 19. Oktober 2012

Die Hure Und Das Küchenmesser

Note: Contains strong language and mature content. - Nichts für schwache Nerven. Enthält nicht jugendfreie Sprache und Inhalte.

Nachdem ich jetzt groß und breit über das Für und Wider von Mann und Frau referiert habe, erzähle ich euch diesmal eine Geschichte, die zeigt, dass beide Geschlechter sich im Kampf um den Pokal des größten Arschlochs nicht viel nehmen.

Mein Dank gilt in diesem Fall dem jungen Mann, der bereit war mir seine Geschichte zu erzählen - obwohl er selbst, trotz seiner Opferrolle, nicht viel besser weg kommt, als die "weibliche Hauptrolle".

*Alle Namen wurden geändert!

Rod Parker* war schon immer ein gutaussehender Typ aus reichem Elternhaus. Er bekam also generell alles was er wollte, ob es die neuen Sneaker oder die Mädels waren die er wollte, spielte also kaum eine Rolle. Gleichzeitig war er das, was man ein überhebliches Arschloch nennen darf. Er hänselte die Dicken und machte sich beispielsweise über flachbrüstige Frauen lustig. Er handelte überzogen und arrogant und wusste kaum zu schätzen, wie gut er es eigentlich hatte. Frauen waren dabei "nur" Frauen und das zeigte er ihnen auch.

Als junger Twen zog er hinaus in die Welt um zu studieren. BWL sollte es sein. Das ist was für Intelligente, sagt er. Und weil Mama und Papa alles zahlen hatte er auch eine eigene Wohnung, nicht eines dieser Apartments in stinkigen Studentenwohnheimen. Dementsprechend sieht es auch in seinem Portemonnaie aus. Rod konnte nicht klagen. 

Eine Freundin will er nicht. Er steht nicht so auf Bindung. Aber er auf Macht. Und auf Sex - klar, wer tut das nicht. Aber Rod steht auf harten Sex. Sex, bei dem er der "Glücklichen" zeigen kann, dass sie "nur" eine Frau ist. Und weil das nicht jedes Mädchen mitmacht, fährt er ungefähr einmal in der Woche ins Rotlichtviertel der Stadt und kauft sich seine Befriedigungen.

Bei der ersten Hure sei noch alles neu und auch etwas komisch gewesen, sagt er, doch mit der Zeit bekam das Ganze eine gewissen Eigendynamik. Dazu muss man wissen, dass Prostituierte für gewisse Gefälligkeiten auch gewisse Preise verlangen. Das beläuft sich auf circa 50 bis 200 Euro pro Dienstleistung. Aber Rod hat es ja, wieso also knausern, könnte man sich fragen? Und was passiert eigentlich, wenn man eine Nutte prellt? 

Nun, das erzählt er am besten selbst...


Roxxane:
Du hattest die schon vorher Huren gekauft. Wie war es an diesem Abend?
Rod: Ich fuhr mit einem Wagen, in dem mich niemand wiedererkennen würde ins Viertel. Ich sah sie und sie sah mich. Sie stieg bei mir ein und wir fuhren in meine Wohnung.

Roxxane: Wieso in einem Wagen, in dem man dich nicht erkennt?
Rod: Ich hatte öfter nicht bezahlt.

Roxxane: Einer bestimmten oder mehreren? Und wie viel schuldetest du den Damen?
Rod: Mehreren. Ein paar Tausend vielleicht.

Roxxane: Aber dieses Mädchen hattest du noch nicht? Kanntest du ihren Namen?
Rod: Nein, ich sollte ihr einen Namen geben und nannte sie deshalb Kim. Sie war hübsch und erinnerte mich an Kim Kadashian.

Roxxane: Ihr seid zu dir nach Hause gefahren. Wie ging es dann weiter?
Rod: Wir tranken ein bisschen Vodka. Danach hatten wir Sex.

Roxxane: Und war es die gewöhnliche Nummer? Was hast du mit ihr angestellt?
Rod: Ich habe sie knien lassen und sie musste blasen und ich habe ihr an den Haaren gezogen, als ich es ihr von hinten gemacht habe. Und ich habe sie angepisst.


Roxxane: Hattet ihr das abgemacht? Beziehungsweise, was hattet ihr abgemacht?
Rod: Nein, nicht direkt. Wir hatten abgemacht, dass sie mich ficken darf. Mit einem Strapon. Nachdem ich sie gefickt habe. So wie ich will. Aber nachdem ich sie angewixxt hatte, hab ich ihr den Strapon hingeworfen und gesagt, dass sie das vergessen kann.


Roxxane: Magst du das, oder weshalb habt ihr das abgemacht?
Rod: Nein. Aber die Nutten mögen das scheinbar. Vielleicht bauen sie so Aggressionen ab. Ich hab ihnen das immer versprochen, damit ich sie zum Beispiel würgen darf und nichts extra bezahlen muss.

Roxxane: Und damit bist du jedes Mal durchgekommen? Versprechungen machen, die du nicht hältst?
Rod: Einmal nicht. Das war Eine, die hatte Handschellen mit. Während sie mir ihre Titten ins Gesicht gedrückt hat machte es auf einmal 'Klack'. Und dann hat sie es doch gemacht. Von da an hat sich dann einiges geändert.

Roxxane: Was hat sich geändert? Wie war es von da an mit den Huren?
Rod: Naja, sie sollten es nicht wollen, sondern geil aussehen. Wenn ich sie gefickt habe, habe ich ihr schon gezeigt wo es lang geht. Ich hab nicht aufgehört, wenn sie nicht mehr wollten. Der Sex war vorbei, wenn ich abgespritzt hatte. Ich habe sie nicht verstümmelt oder so oder zum bluten gebracht. Aber ich hab sie gewürgt, oder es anal mit ihr gemacht wenn sie nicht wollten. Ich habe meinen Drang befriedigt und ich stehe eben auf Macht.

Roxxane: Wie war es an jenem Abend? Nachdem du dir mehr genommen hattest als vereinbart und dein Versprechen nicht gehalten hast. War sie sauer?
Rod: Ja.Sie war sehr sauer. Aber dann hat sich ihre Stimmung geändert.

Roxxane: Inwiefern?
Rod: Sie war auf einmal nicht mehr sauer. Im Gegenteil; als wäre sie verliebt. Hat sich zu mir ins Bett gelegt. Wir waren beide nackt. Ich hab den Fernseher angemacht und sie hat mir gesagt, was ich für ein Kerl sei. Hat mir geschmeichelt und war richtig unterwürfig.Das hat mir gefallen. Also wären wir ein Paar. Weißt...ich lag auf dem Bett und hab fern geguckt und ihr Kopf lag auf meinem Bauch. Sie hat mir einen geblasen und mit ihren Fingern an mir rumgespielt. Dann bin ich eingeschlafen.

Roxxane: Wieso bist du wieder aufgewacht?
Rod: Wegen der Schmerzen.

Roxxane: Was war passiert?
Rod: Es war alles verschwommen. Ich habe nicht gecheckt was los war. Auf einmal schmiert sie mir eine und steckt mir irgendetwas in den Mund. Ich schmeckte Blut und spuckte es aus.Ich glaube, sie hat etwas auf russisch gesagt. Dann habe ich keine Ahnung mehr. Ich bin dann im Krankenhaus wieder zu mir gekommen.

Roxxane: Was ging dir da durch den Kopf?
Rod: Dachte erst sie hat mir ein Messer reingesteckt.

Roxxane: Aber sie hat dir deinen penis abgeschnitten und in den Mund gesteckt. Und du hast ihn ausgespuckt?
Rod: Ich wusste ja nicht, was das ist! Und sie hat ihn im Klo runtergespült.

Roxxane: Die Nutte hat dich erst entmannt und dann dein bestes Stück im Klo runtergespühlt?
Rod: Ja. Sie hat mir einen Zettel geschrieben. Die Schlampe hat ihn ins Klo geschmissen, draufgepinkelt und dann gespült. Kannst du dir das vorstellen? Was ist das für eine Frau?

*räusper*

Roxxane: Und was sagt die Polizei?
Rod: Keine Chance. Die kann schon wieder in Russland sein.Gefunden haben sie sie nicht.

Roxxane: Und die Tatwaffe?
Rod: Ein Keramikmesser aus meiner Küche.

Roxxane: Wie geht es dir heute, ein Jahr danach. Machst du eine Therapie?
Rod: Nein. Nur kurz, aber das war eine Frau. Das hat mir nichts gebracht. Und ich wollte dann nicht mehr.

Der gute Rod Parker muss nun also ohne Geschlechtsorgane weiterleben. Chirurgischer Ersatz ist nicht einfach so zu gewährleisten. Das Freudenmädchen hat ihm nichts übrig gelassen, mit dem er weiterhin seine Gelüste befriedigen kann. 

Nun, auch wenn er eher fragwürdigen Charakters ist und es natürlich nicht die feine englische Art ist Frauen so zu behandeln, wie er es gerne tat, wünscht man keinem Menschen ein solches Erlebnis. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Dame gefasst wird liegt, wie er schon sagte, bei Null. Selbst wenn Kim sich noch im besagten Rotlichtviertel aufhält, ist davon auszugehen, dass sie niemand verpfeift. Rod selbst vermutet hinter dem Gewaltakt Vergeltung für die fehlende Bezahlung der anderen Huren. Vielleicht war sie aber auch einfach nur irre. Ich wage nicht darüber zu urteilen.

Wie ihr also seht, können sowohl Männer als auch Frauen wirklich mies sein. Was lehrt uns das? Nun, vielleicht, dass man sich an Abmachungen halten sollte. Vielleicht, dass man einander mit Respekt behandeln sollte. 


Vorhandene Informationen habe ich so von Rod und mehr oder weniger glaubhaften Dritten erhalten und ich gehe davon aus, dass sich all das auch so zugetragen hat. Für Falschinformationen oder Reaktionen von Lesern übernehme ich keine Haftung.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Hardcore Pussys: Wollen, Würden Und Die Wahrheit

Ich bin ja bekennender Oliver Flesch-Liebhaber (http://oliver-flesch.com) und habe kürzlich wieder mit Begeisterung einen seiner Blogs gelesen. Sehr empfehlenswert. Ich will nichts vorgreifen. Wer Interesse hat, soll da fein selbst lesen. Aber ich halte es nur für fair anzumerken, dass sein Blog der Grund ist, wie ich auf das Thema komme...

Es ging beim Oliver nämlich um fälschliche Missbrauchsvorwürfe und darum was Frauen damit den unrechtmäßig Beschuldigten antun. Missbrauch ist ein ernstes Thema, unrechtmäßige Beschuldigungen auch. Ich will auf keines von beiden eingehen...

Nein, mir geht es heute um einen bestimmten Schlag Frauen. Spätestens seitdem ich groß und breit über Emanzen - echte, unechte und jene, die dazwischen liegen - gebloggt habe (siehe "Frauen Sind Die besseren Männer), wissen wir, dass (pseudo)-selbstbewusste Frauen viel wert auf ihre Stärke legen. Und was ist mit den Frauen, die Stärke nie beweisen mussten? Richtig, sie machen Elefanten aus Mücken, und spinnen einem das blaue vom Himmel.

Klar, Menschen, die glauben sich interessanter machen müssen als sie sind, müssen nicht unbedingt Frauen sein. Aber es geht mir um eine gewisse Masche, die ich mehr als unappetitlich finde - und die ist eben typisch Frau. Ich meine die Rasse "Ich wurde vergewaltigt, bin drüber weg und hab's trotzdem nötig".

Kennt ihr die? Nicht? Gut, ich finde eh, die gehören weggesperrt.

"Ich bin total stark, will aber trotzdem mit dir ins Bett"
Sie sitzen in der Kneipe und schmeißen sich an den Nächstbesten ran. Und nach dem zweiten Prossecco fangen sie an ihren Leidensweg zu schildern. Namen werden dabei nicht genannt. Es könnte ja jemand wissen, von wem die Rede ist und dementieren...
Nach der schrecklichen Gewalttat mussten sie keine Therapie machen. Sie wurden auch körperlich nicht verletzt, weil sie so tapfer alles über sich haben ergehen lassen. Sie haben das ganz allein überstanden und wollen auch gar kein Mitleid. Stattdessen wollen sie den Typen dem sie die Geschichte gerade erzählen. Traumata? Nicht doch, schließlich haben sie es überstanden. Weil sie so stark sind. Und weil sie so tough sind, möchten sie jetzt mit besagtem Typen nach Hause gehen und es treiben wie die Tiere... das ist ja so authentisch...

"... but I still wanna party hard"

Das selbe in grün sind jene Damen, die während der Party vom Damenklo kommen, mit Tränen im Gesicht und bebender Stimme und dann davon berichten, sie hätten soeben eine Fehlgeburt gehabt. Grund genug ihr jede Menge Aufmerksamkeit zu schenken. Für sie aber kaum Grund genug mit der Party aufzuhören. Und überhaupt, wieso hat sie denn 3,8 im Kessel, wenn sie doch schwanger war.. ist... wie auch immer..

Und das ist es was mich so ankotzt: Manche Frauen scheinen zu glauben, ein Drama im Lebenslauf, das sie als aus eigener Kraft überstanden darstellen, birgt einen gewissen Grad an Coolness. Als würden Schicksalsschläge ihr Leben lebenswerter machen...

Ich will damit nicht sagen, das Frauen, die solche Geschichten erzählen, einem grundsätzlich das Blaue vom Himmel lügen. Auf gar keinen Fall! Und ich will auch nicht die Stärke jener mindern, die es genau so geschafft haben. Ich verurteile jene, die zu viel Hollywood-Dramen gesehen und die Realität zwischen sich selbst und Nikita nicht mehr erkennen können - toller Film, nur mal so am Rande.

Das ist einfach unfair jenen gegenüber, die es wirklich nicht leicht hatten, die wirklich Stärke beweisen mussten und damit nicht hausieren gehen...
Denn jene genießen meinen größten Respekt. Jenen gönne ich alles Glück der Welt und alles Gute für die Zukunft.

Und alle anderen:  Haltet euch an die Wahrheit, auch wenn das bedeutet, dass sie bisher nicht besonders aufregend war...



Mittwoch, 17. Oktober 2012

Memme, Muschi Oder Mann?

Kennt ihr Männer? Ja? Na, das glaub ich nicht so einfach.
Erzählt mir ruhig einen vom Pferd, aber seid ihr euch da wirklich sicher? Ich meine: immerhin rede ich von Männern.

Ganz offensichtlich hat sich nämlich das gesellschaftliche Mannsbild ziemlich verquer verändert - also zumindest sehe ich das so. Ich könnte jetzt fragen: Was ist aus dem guten alten Macho geworden? Aber so leicht wollen wir es uns doch nicht machen, oder?

Yummi... :)
Abgesehen von der Tatsache, dass bei mir in der Raffinerie nicht über Geschmack gestritten wird, sind Männer doch hübsch anzusehen.
Erwischt man einen von den ordentlichen, ist Zeit mit ihm verbringen wie eine aufregende Partie Schach - für alle die kein Schach können... fangt an es zu lernen! 
Längst nicht alle, doch viele von ihnen schmecken außergewöhnlich gut und die besten unter ihnen riechen nach Plätzchen - also für mich zumindest.
Männer sind unkompliziert. Männer sind stark. Männer sind einfach Männer.

Zumindest war das mal so.

Nun ist es ja nicht so, dass ich besonders viele Sommer hinter mir hätte, wie man so schön sagt. Aber es waren genug Sommer und genug Männer um einschätzen zu können, dass wir Frauen einen ganz gefährlichen Fehler gemacht haben. Schließlich sagt man(n) Frauen nicht umsonst nach, sie würden am meisten an ihren Männern lieben, dass sie an ihnen rummäckeln und -zupfen können, ihn verändern, bis er ist, wie sie ihn haben wollen. Und dann? Ha, dann passiert das, was mir die Galle in den Rachen treibt...

Hatte der Mann das Glück einen ordentlichen Vater im Elternhaus zu haben, dann wächst er zu einem Typen heran, wie man ihn sich vorstellt, so wie ich ihn beschrieben habe (subjektive Abweichungen möglich). Wenn nicht, wird er das, was Frauen heute aus ihren Männern und Söhnen machen:

Verwöhnte, metrosexuelle Memmen ohne Eier!

Ob Mutti oder Muschi, beide Arten von Frauen heutzutage wünschen sich Männer die... einfühlsam sind... die über Gefühle reden oder auch mal weinen.. zumindest gellt es so aus allen Ecken.

Wenn Männer zu Muschis werde... mach ich mich sofort vom Acker
Halllooohooo! Wir reden von Männern und nicht von Frauen! Wenn Frauen wollen, dass ihre Stecher sich wie Weiber verhalten, wieso treten sie dann nicht in den Scherenschwestern-Verein ein? Und abgesehen davon ist das sowieso total paradox. Denn wenn die Damen auf der Straße dumm angemacht werden, dann wollen sie doch auch, dass ihr Begleiter die Initiative ergreift und sie beschützt, und nicht, das er heulend zu seiner Mutti rennt oder an Fräulein Emanze ihrem Rockzipfel zerrt. Und die meisten Frauen wollen auch, dass er das Garagentor repariert oder die Reifen wechselt.

Aber meine Generation Männer reicht oftmals kaum noch zum Held der auszog um die Arachniden zu töten... Dankt der Göttin, dass die Ausnahme nicht ihre Regel hat - das wäre ja noch schöner... Ich persönlich versuche mir ja die Crême de la Crême auszusuchen, aber oftmals reicht selbst die nicht zu mehr, als Spaß zwischen Haustür und Schlafzimmer für die nächsten 2 bis 16 Stunden...

Also nennt mich altmodisch oder zurückgeblieben, aber ich kann gut darauf verzichten, dass mein Mann bei Dirty Dancing heult, länger im Badezimmer braucht als ich oder rosa Hemden trägt. Ich hätte gern, dass Mütter ihre Söhne zu Männer heranziehen und nicht zu Frauenverstehern. Wir sind nunmal verschieden. Und wenn ihr mich fragt, ist das auch gut so.

Achja und um nochmal auf das Paradoxum zurück zu kommen: Die richtigen Frauenversteher in meinem Bekanntenkreis, die mit dem Herzen am rechten Fleck, sind meistens auch die, die sich über ihr lieb- und sexloses Leben beschweren. Denn echte Frauen wollen Männer und keine Memmen!





Sonntag, 14. Oktober 2012

Love Is A Bitch

Was zeichnet eigentlich eine gute Beziehung aus?
Gemeinsame Interessen? Bedingungslose Hingabe? Ehrlichkeit und Vertrauen?
Und selbst wenn all diese Dinge zutreffen, ist das eine Garantie für eine ausgeglichene und glückliche Beziehung?

Aus persönlichen Gründen mache ich mir in den letzten Wochen und Monaten viele Gedanken darüber und komme letztendlich doch immer zu dem selben Punkt: Es gibt keine Garantie. Für gar nichts....

Bedenkt man Murphy's Law* kommen auf jede Beziehung irgendwann Probleme zu, die es zu bewältigen gilt. Naja, es gibt auch Beziehungen die eigentlich nur aus Problemen bestehen.
Und? Werden die Probleme gelöst und findet man einen Weg schwere Zeiten gemeinsam durchzustehen, bedeutet das einen Sieg? Nein.
Das einfache Lösen gemeinsamer Schwierigkeiten bedeutet keinerlei Triumph. Das man gemeinsam daran wächst vielleicht. Das man noch enger zusammenwächst.

Nein, nein, nein.. auch wenn es wirklich mehr als abgedroschen klingt: Was für das Haus der Mörtel, ist für die Beziehung die Liebe. Ihre Fähigkeit zu ertragen, zu wachsen, einzustecken und auszuteilen... Und so lange sie da ist, ist so gut wie alles möglich...

But love is a bitch. Das sieht man ja überall. Paare führen jahrzehntelang Ehen und plötzlich ist sie weg, die Liebe.


Und wo ist sie hin? Manchmal landet sie beim Nachbarn, manchmal beim anderen Geschlecht. Sie verrennt sich in Wunschträumen oder lässt sich martern von Ängsten.
Doch keine Sorge, glaubt man Walt Disney ist sie niemals wirklich weg. Wo also ist sie? Und wie findet man sie wieder, hat man sie erstmal verloren?

Manchmal wünsche ich mir, ich sei Sarah Jessica Parker. Ich stelle die Frage und 45 Minuten, ein One Night Stand meiner besten Freundin und eine Heirat später weiß ich die Antwort, schreibe sie auf, und der Rest der Welt darf dann von meiner Weisheit profitieren.


Tja, der letzte One Night Stand meiner besten Freundin ist schon eine ganze weile her, und ich bin ganz glücklich darüber, dass in meinem Bekanntenkreis gerade niemand heiratet, also wird's auch wohl nichts mit der Weisheit.
Dann müssen wir wohl unsere Sachen packen und sie selbst suchen, die Liebe. Landkarte und Kompass sind dabei keine Hilfe. Ratschläge von Menschen am Wegrand auch nicht. Die Reise muss man alleine machen. Im besten Falle zu zweit. Aber eine Garantie sie wieder zu finden gibt es nicht. Und vielleicht bleibt sie deshalb verloren...




*: Murphy'S Law: http://de.wikipedia.org/wiki/Murphys_Gesetz

Montag, 1. Oktober 2012

Nur ein Symptom

Habt ihr von dieser Messerstecherei in dem Jobcenter gehört?

Ich nicht. Ich hatte jetzt zwei Wochen Urlaub - deshalb auch kaum ein Lebenzeichen von mir. Dabei versuche ich stets nicht ganz so viel an Nachrichten mitzubekommen. Das regt mich nur auf, und der Sinn von Urlaub ist ja eher sich zu entspannen.

Jobcenterangriff am 26.9. in Neuss. Foto: dpa
Aber letzte Nacht hab ich Pseudo-News auf RTLII gesehen. Das darf man fast nicht sagen, ohne sich zu blamieren, aber danach lief... ja, was lief nochmal? Ich wollte den Film im Anschluss sehen und folgte also dem Geschnatter des "Nachrichten"-Sprechers: In Nuess ist ein Typ mit zwei Messern ins Jobcenter gekommen, wollte eigentlich jemand anderes sprechen und stach stattdessen eine Beamtin ab. Dabei ging es angeblich um Datenmissbrauch. Ist aber auch vollkommen egal.
Im Mai 2011 ging eine Frau mit einem Messer auf einen Beamten des Jobcenters Frankfurt/Main los und wurde schließlich von der Polizei erschossen. Warum die Frau das tat? Keine Ahnung, zumindest geben meine Quellen diese Info nicht her.
Im Juli 2011 das Selbe in Köln: Ein Mann packte eine Jobcenter-Beamtin am Schopf, schlug sie mit Selbigem auf den Tisch und warf einen Monitor nach ihr.
Auch in Wuppertal rastete ein Mann aus.
Keine Seltenheit also. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter staatlicher Einrichtungen wie besagter Jobcenter werden natürlich dementsprechend geschult. Und es gibt Sicherheitsknöpfe auf Tastaturen oder unter Schreibtischen. Und ist so ein Knöpfchen erstmal gedrückt,...

Gewalt ist nie gut, egal ob sie gerechtfertigt ist oder nicht. Aber wir sind alle nur Menschen. Und bevor Menschen ein iPhone5 oder einen HDMI-LCD-Megaplasma-3D-Fernseher haben wollen, möchten sie gesund sein, essen, schlafen und arbeiten.

Natürlich ist es nicht gut in so einem beamtenüberschwemmten Sammelbecken für Inkompetenz - auch Jobcenter genannt - auszuflippen, handgreiflich zu werden oder gar lebensbedrohliche Maßnahmen zu ergreifen. Nein, nicht gut. Aber dennoch nicht ganz unverständlich, wenn ihr mich fragt.

Von der Stütze zu leben ist scheiße. Das darf man ganz klar mal so auf den Punkt bringen. Ich war selbst schon in der Situation und musste für die Leistungen, die der Staat mit erbrachte, jeden meiner Atemzüge schwarz auf weiß belegen können. Das ist ok. Es nervt, aber es ist ok, wenn man bedenkt, wie viele Leute die Unflexibilität der Behörden ausnutzen, um zu kassieren und dabei die Füße hochzulegen.

Was also, habe ich zu jammern? Ich? Nichts.

Aber jene Menschen, die unter der Willkür und den Komplexen machtgeiler "Autoritäten" leiden müssen, die haben einiges zu jammern - und zwar mit gutem Recht.

Nur mal so als Beispiel: Harald hat hat seinen Job an der Tankstelle gekündigt. Er hat dort ein Jahr gearbeitet. Vor der Tanke, war er in der Spielhalle. Davor bei der Zeitarbeitsfirma. Nichts davon hat er länger als ein Jahr gemacht, aber er hat immerhin gearbeitet, sich selbstständig einen neuen Job gesucht und weiter gemacht. Jetzt findet Harald so schnell keinen neuen Job und beantragt deshalb Arbeitslosengeld I.
Weil Harald zwar jahrelang durchweg gearbeitet hat, aber stets unter verschiedenen Arbeitgebern, muss er jede Menge Belege zusammenkramen. Das dauert, aber er bleibt standhaft und beißt sich in seinem Recht fest. Das interessiert Fräulein Howe im Büro 204 aber nicht. Frau Howe lackiert sich lieber die Fingernägel, schickt Herrn Harald von A bis Z und wieder zurück, um Belege vorzulegen, die sie selbst dann wieder verliert. Es vergeht ein ganzer Monat und es gibt noch immer kein Geld.
Harald bekommt Stresspusteln, denn seine Frau wird zur Furie und der Vermieter will die Wohnungsmiete. Also rennt Harald weiter durch die Gegend, sammelt sämtliche Belege ein zweites Mal ein und gibt sie persönlich ab, damit auch nichts verloren wird. Frau Howe muss das erstmal prüfen. Das dauert eine Woche. Dass Harald Hunger hat und nicht weiß, wovon er den Bus bezahlen soll, ist ihr egal. Nach einer Woche fällt Frau Howe auf, dass doch noch ein Papier fehlt. Sie vergisst es Harald telefonisch mitzuteilen, weil die Kollegin aus der Buchhaltung den Kaffee nicht findet.
Foto: fotolia
Haralds Frau, die selbst kaum etwas verdient, bezahlt mit Mühe und Not die Miete und sagt ihrem Mann, er müsse etwas Handfestes tun jetzt: Antrag auf Soforthilfe...Leben am Existenzminimum... irgendwie muss sich doch der Kühlschrank füllen lassen..
Frau Howe beim Amt schickt Harald zu einer anderen Stelle und verspricht, dort wird erstmal etwas von dem beantragten Geld vorgeschossen. Doch die Kasse zeigt Harald den Vogel und schickt ihn wieder weg. Der zweite Monat ist um, Magen und Reserven sind leer, Mahnungen flattern ins Haus, Schulden beginnen zu wachsen. Harald ist verzweifelt. Er versteht nicht, weshalb er sein Geld nicht bekommt. Wieder versucht er es bei Frau Howe, die ihn wieder wegschickt. Aber Harald hat Hunger. Und seine Frau daheim hat gesagt, wenn er ohne etwas Handfestes nach Hause kommt, rastet sie aus. Also rastet Harald aus. Er schreit Frau Howe an, er würde seine Rechte kennen. Frau Howe interessiert sich aber nicht für Haralds Rechte, sondern für ihren neuen Nagellack. Wütend springt Harald von seinem Stuhl auf, der daraufhin umfällt und packt Frau Howe am Arm, schüttelt sie etwas und schreit sie weiter an. Dann wird er überwältigt und in Handschellen abgeführt. Zwei Sicherheitsmänner haben ihn überwältigt und die arme Frau Howe getröstet. Harald darf den Nachmittag in einer zelle verbringen und wird angezeigt. Wegen Bedrohung und versuchter Körperverletzung. Außerdem hat er jetzt Hausverbot beim Amt. Von seinem Geld sieht er nicht einen Cent.

Klingt unglaublich, hat sich aber so zugetragen. Und das ist längst nicht die einzige Geschichte, die man mir erzählte. Ich kenne noch mehr davon, die an dieser Stelle leider den Rahmen sprengen würden. Ich möchte damit auch nur eines zeigen:

Gewalt ist scheiße. Ganz klar. Aber hungernde und verzweifelte Menschen sind zu allem bereit. Und wenn sie ihre verdiente Hilfe nicht bekommen, während unser Staat Milliarden in die finanzielle Unterstützung von Ländern steckt, die nicht für unsere Wirtschaft gearbeitet haben, ist es auch kein Wunder wenn sie ausflippen, handgreiflich oder gefährlich werden. Viele dieser Menschen haben Familien, die sie beschützen wollen. Viele dieser Menschen leben am absoluten Existenzminimum. Das rechtfertigt keinen Mord. Aber es hilft zu verstehen...

Natürlich kann man den Menschen verurteilen, der eine solche Tat begeht. Und Mörder müssen bestraft werden.
Doch damit behandeln wir lediglich das Symptom einer Krankheit, die System heißt, und von der wir schon lange wissen, dass sie sich durch unser Land frisst...