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Selten habe ich mich so auf ein Buch gefreut und war dennoch so wenig aufgeregt, wie bei "Wind" (Orig.: The wind through the keyhole) von Stephen King. Ich stand Band 4.5 aus dem Epos "Der dunkle Turm" mit gemischten Gefühlen gegenüber, weil ich wusste, dass ich nichts ausschlaggebendes mehr von Roland und seinem Ka-Tet erfahren würde. Die Reise zum Turm ging ja bereits so gut zu Ende, wie es nur möglich war.
Laut eigener Aussage schrieb King das Buch, weil er das Gefühl hatte, zwischen Band vier und fünf würde etwas fehlen. "Glas", in dem das Ka-Tet die Stadt Lud hinter sich lässt und mehr über Roland und seine Geschichte erfährt, endet, als der Revolvermann, Jake, Eddie, Susannah und Oy den gläsernen Palast hinter sich lassen. In "Wolfsmond" gelangt das Gefolge des Turms nach Calla Bryn Sturgis, wo ihre Dienste in Anspruch genommen werden.
Zwischen diesen Ereignissen spielt "Wind". Und ich muss sagen: Meine Erwartungen wurden erfüllt. Eben weil ich keine allzu Hohen hatte.
Roland, der letzte Revolvermann von Mittwelt, der ehemalige Junky Eddie aus dem New York der 1960er Jahre, die in Remission shizophrene, schwarze Susannah, die im Rollstuhl sitzt und aus dem New York der 50er stammt, sowie der zwölfjährige Jake aus New York im Jahre 1977, der bereits in zwei Welten gestorben ist, realisieren, dass ihr vierbeiniger Freund Oy, ein sehr intelligentes Tierchen mit lingualen Talenten, sich nur deshalb so merkwürdig verhält, weil er einen Stoßwind wittert.
Vor diesem wirklich üblen meteorologischen Ereignis verschandelt sich das Ka-Tet in einem Schuppen und harrt zwei Tage dort aus, um das Unwetter vorbei ziehen zu lassen.Währenddessen erzählt Roland eine Geschichte, die wiederum eine weitere Geschichte enthält. Roland beginnt zu erzählen und gemeinsam mit Rolands Gefährten beginne auch ich zu lauschen....
Wir erfahren, wie es nach dem Tod seiner Mutter mit Roland weiter geht. Nach den Strapazen in Mejis, schickt sein Vater ihn mit Jamie DeCurry nach Debaria, wo ein fürchterliches Monster bereits reichlich geschlachtet hat.
Währen das ungleiche Paar, Roland und Jamie, versuchen den seltsamen Fall aufzuklären, macht unser Protagonist Bekanntschaft mit einem Jungen, der nicht viel jünger ist als er, und der durch das Monster seinen Vater verloren hat. Weil die beiden einen längeren Zeitraum auf engste Raum zusammen sind und der Junge verängstigt ist, erzählt Roland ihm seine Lieblingsgeschichte...
Diese handelt wiederum von Young Tim, der seinen Mut und seine Liebe zur Familie unter Beweis stellen muss, um ein unglaubliches Abenteuer zu erleben.
Young Tim's Reise führt natürlich in einen dunklen Wald. |
Für Fans des Epos ist "Wind" auf jeden Fall ein Muss. Es lädt ein in nostalgische Erinnerungen einzutauchen, die von der Zeit zeugen, als man noch selbst auf dem Pfad des Balkens wanderte und der Turm das einzige Ziel vor Augen war. Wir treffen alte Bekannte und lernen neue, fabelhaft räudige Charaktere kennen.
Abschließend möchte ich noch ganz klugscheißerisch anmerken: Ich denke, wenn Roland die Informationen aus "Wind" auch in den darauf folgenden Bänden vor Augen gehabt hätte, hätte er einige Entscheidungen anders getroffen - besonders in Bezug auf Walter, vielleicht sogar wenn es darum geht, einige letzte Türen zu öffnen...
Nun, in jedem Falle wünsche ich euch viel Spaß beim lesen. Es lohnt sich nicht das Extrageld für eine gebundene Ausgabe zu zahlen; das Taschenbuch reicht locker aus. Aber ins Regal gehört "Wind" - ganz klar - zusammen mit den anderen sieben Teilen.
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