Mittwoch, 11. September 2013

As Time Goes By...

Wir stecken unseren Planete in einen Zeitplan mit Verfallsdatum.
Manchmal mache ich mir Gedanken über mich selbst, so wie es auch andere tun. Über mein Sein, meinen Einfluss auf den wunderschönen Planeten auf dem ich lebe, und darüber inwiefern ich ihn in den Verfall stürze, ganz unweigerlich ein Teil des Systems bin - ob ich will oder nicht. Ich frage mich nach dem Grund und komme immer wieder zu dem Schluss, dass ich selbst, - wir, als Menschen, das Problem sind. Ich habe darüber diskutiert, philosophiert, drüber geschrieben und die Tatsache als Anlass für Manie und Depression missbraucht.
So sehr wir uns auch dagegen wehren, wir hängen alle irgendwie drin, im Sumpf aus Macht und Gier. Und bis ich vor einiger Zeit eine besondere Zeit mit einem besonderen Menschen verbringen durfte, war bei diesem Zwiegespräch mit mir selbst oder auch mit anderen, Geld immer der Ursprung allen Übels. Ich dachte stets, wer auch immer die erste Art Zahlungsmittel 'erfunden' hat, der hat den Verfall gepflanzt. Denn Geld ist Macht und Macht verdirbt den Charakter. Eine simple Gleichung mit einfacher Lösung... oder?

Ja, zumindest bis zu dieser Nacht. Da wurde uns im Gespräch klar, ganz plötzlich und ohne, dass wir unsere Gedankengänge in diese Richtung gezwungen hätten - es ergab sich schlichtweg so -, dass es gar nicht das Geld ist, das niemals hätte erfunden werden dürfen.

Nein, es ist die Zeit.


Zeit erfinden? denkst du dir jetzt vielleicht. Die gab es immer und die wird es immer geben... Das mag ja sein, aber kann man das Pferd nicht auch von hinten bespringen?

Ihr kennt das, die schönsten Momente vergehen viel zu schnell. Die Schlimmsten scheinen niemals enden zu wollen. Die Zeit setzt uns unter Druck; hält uns gefangen in gesellschaftlichen Zwängen, die uns vorgaukeln, wir müssten zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Orten auftauchen um bestimmte Dinge zu tun, die es uns wiederum ermöglichen, in diesem Kreislauf weiter zu machen. 12 Monate im Jahr, 24 Stunden am Tag, 60 Minuten in der Stunde. Immer und immer wieder; weiter, bis unsere Zeit irgendwann abgelaufen ist.
Ja, wir könnten sagen, wir sind Sklaven unseres Systems aus Geldgier und Machthunger, und das stimmt ja auch: Doch wer wacht darüber, dass wir dieses System niemals verlassen können? Der wahre Big Brother, der uns zusieht und kontrolliert, ist letztendlich doch das Ticken an unserem Handgelenk und der Glaube, jemand oder etwas anderes hätte Einfluss auf unsere von wem auch immer gegebene Zeit...

Ich sag's ja: whateva!
Nun, ich denke nicht, dass es möglich ist dem großen Plan des Mastbetriebs "Projekt Mensch" zu entkommen und die Zeit einfach abzustreifen. Wie auch? Sie bestimmt alles in unserem Leben, vom Zeitpunkt unserer Entstehung bis hin zu unserem Erlischen, und dazwischen zählt unser Herz mit jedem Schlag Minuten und Sekunden.
Und dann ist da der Rhythmus unseres Kosmos, der uns den Sekundentakt vorgibt; Astrophysiker zücken ihr Klemmbrett und verwenden vielleicht so Worte wie Notwendigkeit oder natürlicher Lauf der Dinge, von allem und immer...; nun, wahrscheinlich sagen sie gerade Dinge die ich weder schreiben noch aussprechen kann, doch ich denke ihr versteht,... wenn ich zwischen diesem kosmischen Ablauf und der Einrichtung von Zeitzonen, Sommer- und Winterzeit differenziere..?

Doch der Gedanke, dass so etwas wie Zeit nur eine Erfindung der antwortsüchtigen Spezies Mensch ist, nichts weiter als ein weiteres Rädchen im Kontrollzentrum der Drahtzieher hinter den Kulissen, ist so absurd und  befreiend zugleich, dass ich ihn mit euch teilen wollte. Bedenkt doch,... nehmt euch die Zeit, diesen Gedanken weiter zu spinnen...

Wie kann dein spezieller Moment in seiner Intensität und Weile von jemand anderem in Maße oder Zahlen gefasst werden? Kaum etwas veranschaulicht dieses Beispiel besser, als zu vermissen. Ob eine Woche oder ein Jahr, keiner empfindet deinen Schmerz so wie du. Wenn für dich die Welt stehen bleibt, wird niemand durch das Nennen von Sekunden oder Tagen verstehen, wie lange sie bereits steht oder wie lange sie noch stehen wird.
Und die Zeit heilt alle Wunden, heißt es. Doch jeder Liebeskummer dauert anders lange. Jede Trauer hat ihr eigenes Auf und Ab. Nichts davon wird anschaulicher, indem wir an Zeigern drehen oder Displays verstellen - und wenn doch, dann nur für Arbeitgeber, Geschäftspartner, kurz die Gesellschaft, die wissen möchte, ab wann sie uns wieder als volle Arbeitskraft missbrauchen kann.

Denn Zeit, wenn wir nicht gerade versuchen sie einzufangen, sie festzuhalten und wegzusperren, ist doch eine vollkommen subjektive Wahrnehmung, nicht wahr? Ich werde versuchen, das nächste mal an genau diese Erkenntnis zu denken, wenn ich mal wieder spät dran bin. Daran, dass es die Zeit nicht kümmert, wenn ich nicht nach ihren menschlichen Regeln spiele. Sie wird einfach weiterlaufen. So wie ich.

2 Kommentare:

  1. ich habe dich getaggt ☺
    http:/emkaauf180.blogspot.de

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    1. hey, das is ja lieb :) krieg ich jetzt fragen von dir geschickt?
      da bin ich ja mal gespannt :)

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