Mir wurde gesagt, ich sei zu politisch in letzter Zeit. Und
obwohl es wohl politisch bleiben wird, - ist ja schließlich ziemlich wichtig, und
wenn das Netz an Verschwörungstheoretikern schon überquillt, will ich meinen
Senf auch dazu geben, - richte ich mich natürlich auch immer gern nach der
Leserschaft. Schließlich seid Ihr es, für die ich den ganzen Zirkus hier
veranstalte…
Ich sitze grade in der lokalen Bäckerei und mache
Mittagspause. Für gewöhnlich habe ich ein Buch dabei. Heute sehe ich wieder
einmal wieso: Denn schaue ich einen Tisch weiter, sitzen da drei Mädels im
mittleren Teenageralter, bei Kaffee und Kuchen in netter Runde – und sprechen
kein Wort miteinander. Stattdessen fallen sie alle Drei fast vornüber in ihr
Handy. Entschuldigt, Handy ist ja so 90er, ich meine natürlich die Smartphones.
Quelle: Lachschon.de |
Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich das einmal sage,
aber als wir jung waren… Das liest sich jetzt schon so übelkeiterregend, dass
ich der Delete-Taste nur schwerlich die kalte Schulter zeigen kann… Aber ernsthaft
jetzt: So vor zehn Jahren saßen wir auch so zusammen, doch wir lachten,
weinten, und wenn schon nicht das, so haben wir auf jeden Fall kommuniziert!
Und ja, Handys gab es auch „damals“ schon!
Die einzige Interaktion der drei Damen am Tisch nebenan besteht im gellegentlichen Rumzeigen eines geposteten Bildes oder einer witzigen Nachricht. Da hört es aber dann schon auf.
Die einzige Interaktion der drei Damen am Tisch nebenan besteht im gellegentlichen Rumzeigen eines geposteten Bildes oder einer witzigen Nachricht. Da hört es aber dann schon auf.
Nun fällt es leicht über drei Fremde herzuziehen; sollte man
sich doch erst einmal an die eigene, am Smartphone klebende Nase packen. Ich
komme problemlos ohne klar, so wie wir alle sicherlich, und dennoch habe ich es
immer dabei. Höre ich den Nachrichtenton, juckt es direkt in den Fingern. Habe
ich einen neuen Blog gepostet, schaue ich immer wieder, wem er gefiel und wem
nicht. Kommt die beste Freundin aus der Reha, werden Stunden damit verbracht,
Fotos und Nachrichten auf dem Handy anzuschauen. Was dagegen hilft? Außer dem echten
Interesse an seinen Mitmenschen wahrscheinlich nichts. Oder wie seht ihr das?