Freund, der: Substantiv, maskulin; 1. Person,
die einer anderen in Freundschaft verbunden ist, ihr nahesteht;
2. Person,
mit der eine Frau oder ein Mann befreundet ist [und mit der sie oder
er zusammenlebt]; 3. a) Person,
die etwas Bestimmtes besonders schätzt; b) Person,
die etwas besonders unterstützt oder fördert; c)Gesinnungsgenosse,
Parteifreund o. Ä.
So steht er im Duden, so existiert er
seit Anbeginn der Zeit; jeder hat einen – und wenn er auch nur
imaginär ist; keiner möchte auf ihn verzichten, denn jeder braucht
ihn: einen Freund.
Wie wichtig er ist und inwiefern er
sich definiert, hat sich mir erst kürzlich wieder gezeigt und an
erster Stelle möchte ich dazu sagen: Kein Mann dieser Welt hat es
bisher geschafft mich so sehr zu enttäuschen, wie ein Freund, der
seinem Titel nicht gerecht wird.
Und da wären wir schon bei der Krux an
der Geschichte: Für jeden definiert sich ein Freund anders, für
jeden hat er einen anderen Stellenwert.
An dieser Stelle möchte ich euch von
meinen Freunden erzählen. Nur ein paar schlichte Worte, doch jeder
soll wissen, wie viel sie mir bedeuten. Und vor allem möchte ich,
dass ihr wisst, wie Freunde sein können, wenn man das große Glück
hat, sie zu finden – ich habe nämlich gerade erst wieder gesehen,
dass das alles so selbstverständlich gar nicht ist...
Einer für alle, alle für einen...
K.*: Sie musste immer einstecken. Und
mit immer meine ich wirklich immer - also auch heute noch. Sie ist
immer die Arme, die dem Spott und der Zickerei im Freundeskreis
ausgesetzt ist und vor allem ich selbst habe ihr sowohl psychisch,
als auch physisch hart zugesetzt. Ich glaube, dafür habe ich mich
nie wirklich entschuldigt. Ich glaube, dass hat sie auch nie von mir
erwartet.
Sie hat so ihre Eigenarten, die gute
K., und viele davon nerven mich. Aber sie nimmt mich so wie ich bin,
ohne an mir rumzumäkeln und deshalb ist es wohl das Mindeste, dass
ich ihr genau das auch zurückgebe. Sie steht nachts um drei Uhr
Spalier, wenn ich sie brauche, und sie weiß genau, wann ich sie
brauche. Und obwohl ich nervtötend bin, wenn's mir schlecht geht,
weil ich „nicht drüber reden will“, weiß sie, wann es soweit
ist. Dann nimmt sie sich die Zeit, mir jede Info aus der Nase zu
ziehen, denn danach geht es uns beiden besser.... (näheres im
nächsten Beitrag)
D.: D steht für Diva, für Depression,
für Dankbarkeit und jede Menge Dinge die nicht mit D
beginnen. D.
ist das Fünkchen Weiblichkeit, das mir fehlt. Er ist der Mensch, mit
dem ich nicht reden muss, wenn etwas ist, denn wir sind wie zwei
Pole, die sich dadurch ausgleichen, dass sie im selben Raum
umherschwirren. Drei Minuten telefonieren mit D. Hat für mich
ungefähr den selben Effekt wie ein verlängertes Wochenende. Er ist
der Mensch, der mir knallhart Tatsachen um die Ohren haut und das
schätze ich sehr an ihm. Wer mich nämlich kennt weiß, dass
diskutieren mit mir nicht einfach ist, weil ich immer das letzte Wort
und vor allem Recht behalten will.
Coole Sau mit Herz am rechten Fleck. Foto: xx |
Unsere Freundschaft basiert auf einer
Lüge und jeder Menge Magie, unsere Liebe geht viel tiefer als ich
sie für einen Partner empfinden könnte und auch wenn es
mittlerweile Menschen gibt, die das anders sehen, ist D. der Leim,
der uns alle zusammenhält...
H.: Ein Mysterium! Das trifft es wohl
am besten. Ich kenne wirklich keinen Menschen, dem Fortuna so übel
mitgespielt hat, und der dennoch so ausgeglichen ist. Aber glaubt mal nicht, dass H.
sich jemals beschwert hätte. H. weiß genau, was wann angebracht
ist. Als Diplomatie in Person lässt sie Streitgespräche
dahinsiechen, indem sie sich gibt, wie sie ist: ruhig aber bestimmt,
zuvorkommend aber dennoch fordernd. Sie hat die seltene Gabe mich
sogar dann in meine Schranken zu weisen, wenn ich längst nicht mehr
zurechnungsfähig bin. Die Frau kann mir – entschuldigt bitte die
deutliche Sprache - sogar den Fick vor der Nase ausreden – und
dann nehme ich ihr das nichtmal übel! Obwohl sie das von sich selbst
wahrscheinlich nicht sagen würde, steckt eine gewaltige Kreativität
in ihr. H. Hat meine Kindheit zu etwas Besserem gemacht, ich weiß
nicht, wie ich das anders erklären soll...
Meine Hand im Feuer für...
JJ.: Wäre mein Leben ein historischer Roman, wäre sie die fragwürdige Hexe, vor der sich alle fürchten. JJ. war schon immer mein Mensch zum Pferdestehlen. Freunde und Familie missbilligen unser Verhältnis bereits seit Jahren, doch unsere Freundschaft zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass uns das überhaupt nicht interessiert. Wir lassen uns von niemandem dazwischenfunken. Gegenseitig schon gar nicht! Ich könnte ihr sagen, dass ich mich zum Mann umoperieren lassen möchte - sie würde es abnicken. Andersrum ist es genauso. Eine weitere Stärke von JJ: Ob eine Woche oder ein Jahr, es ist egal wie lange wir uns nicht sehen - unser Status ändert sich dadurch nicht.
Pornoröse Powerperle J. Foto: xx |
J.: Sie ist die Schwester, die ich nie hatte, und die ich eigentlich auch nicht wollte. Sie tauchte so plötzlich auf, dass ich gar nicht mitbekam, wie sie sich in mein verkümmertes Herz schloss. J. ist mein Auffangbecken. Sie ist die Impulsivität, die mir manchmal fehlt. Wir streiten nie, dafür diskutieren wir alles aus. Wir sind uns unbeschreiblich ähnlich auf eine ganz diffuse Art und Weise - denn eigentlich könnten wir unterschiedlicher nicht sein. J. ist gnadenlos ehrlich, was ich sehr schätze. Immer wieder weckt sie das Kind in mir, gleichzeitig ist sie die einzige, mit der ich über Dinge sprechen kann, die ich sonst niemals in den Mund nehme: Kinderplanung zum Beispiel.
C.: Ich glaube, wir brauchen einander dringender, als es uns beiden bewusst ist, auch wenn wir uns noch nicht so lange kennen und auch noch nicht so viel voneinander wissen. Was ich aber weiß ist, dass C. bisher immer für mich da war, wenn alle anderen zu weit weg oder mit sich selbst beschäftigt waren. Ich glaube, er ist sich dessen gar nicht so bewusst. Wenn ich bei ihm bin, habe ich das Gefühl nach Hause zu kommen. Ich weiß, unter seinen Füßen kann ich mit einer Million und dem Bernsteinzimmer im Arm ins Koma fallen - wenn ich wieder aufwache, habe ich zwei Millionen und ein Bernsteinhaus. C. wäre der einzige meiner Freunde, mit dem ich geschäftlich und auf die Dauer zusammenarbeiten könnte.
Sie alle haben eines gemeinsam: Meine ungeteilte Loyalität und Liebe, und das kann ich sogar sagen ohne zu denken "Igitt, mehr rosa Plüsch ging nicht, wa?" Wir haben uns teilweise gegenseitig schon unverzeihlich enttäuscht, doch unser roter Faden ist ziemlich tragfähig.
Ich klopfe drei Mal auf meine Schreibtischplatte und hoffe, dass das so bleibt, denn auf keinen von euch will ich verzichten, meine lieben Freunde. Ihr seid die Besten und ich hoffe, dass ich euch auch in Zukunft gerecht werde. Danke!
* Wingman: dt. Flügelmann; ugspr. für jmd. der das Selbstvertrauen seines Begleiters stärkt
* Alle Namen geändert oder gekürzt
Lasst euch gern in der Kommentarzeile
darüber aus, wie ihr euren Freund seht: Was liegt euch an ihm? Was zeichnet
ihn aus? Ist er ein guter Wingman* oder die Schwester die ihr nie
hattet? Seht ihr ihn höchstens ein Mal im Jahr, weil er in Maine,
USA, lebt oder ist sie die Nachbarin, die täglich zum Kaffee rüber
kommt – vielleicht sogar mit besonderen
Freundschafts-Dienstleistungen?
Oder so... ;)
AntwortenLöschenWer bist du und was möchtest du mir damit sagen? ^^
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